Brun "Grossmutter" 1939 machte aus Bützberg Pfützberg |
Eigentlich fing es an diesem 26. Juni morgens um 07.00 Uhr schief an, denn Enzo hätte uns (Joe und Silvan) im Regen stehen gelassen, hätte es geregnet. Er fuhr einfach an uns vorbei und liess uns einsam an der Strasse stehen, obwohl wir doch mit ihm verabredet waren, um gemeinsam ins Feuerwehrlokal zu fahren. Als Entschuldigung gab Enzo zu verstehen, dass er wegen dem Anlass etwas aufgeregt war und deshalb nicht mehr daran gedacht hatte, uns mitzunehmen. Um 07.25 Uhr trafen alle Teilnehmer im Lokal ein, ...... fast alle. Einige haben kurzfristig abgesagt und wiederum andere (Peter Roos) haben Rimini Bützberg vorgezogen. So war die Besatzung komplett. Werni Hurschler führte die Crew als unbestrittener Fahrer des Mowags an. Fabio fuhr zusammen mit Enzo hinter dem Mowag her. Im 63er Mowag fuhren der „Blinker“-Joe, und die auf der hinteren Sitzbank Platznehmenden Seppi, Silvan und Jimmy mit. Die Fahrt führte ins Hinterland über Huttwil, Langenthal nach Bützberg und dauerte rund eine Stunde. Die Scheiben waren runtergekurbelt, da Werni seine geliebte Pfeife rauchte. Joe half Werni beim Blinken, zwischendurch vergass man den Blinkerschalter zurückzustellen, dies dürfte wohl auch unserem nachfolgenden Präsi nicht entgangen sein. Als wir in Bützberg ankamen, wurden wir von den Veranstaltern des Oldtimer-Treffens sogleich fotografiert - eine Art Willkommensfoto fürs Album. Einige schöne Goldstücke standen bereits da, sie glänzten in der Morgensonne und als unser Mowag mit der Brun-Spritze noch hinzukam, wertete es das ganze Bild nochmals auf. Wir wurden von den „Bützbergern“ sehr herzlich empfangen; Schilder, die zur Identifizierung der Fahrzeuge dienten, wurden gleich montiert. Es herrschte eine sehr gemütliche Atmosphäre, die Sonne schien, der Kaffee floss, die Luft roch nach Bratwürsten und Musik lief, es war einfach herrlich. Zum Znüni bestellten wir alle eine Tasse Kaffee mit einem Gipfeli, ausser Werni, er sagte: “Nei, ech nehme kene, die hend de Boge of die fausch Site.“ Nachdem wir ein bisschen gesessen sind, begaben wir uns zu den Fahrzeugen und schauten sie an. Ganz schöne Dinge hatte es darunter. Da standen doch zwei ganz alte Saurer- bzw. Bernafahrzeuge, die das Aufsehen der Zuschauer sehr erregten... fast so wie unser Mowag. Werni hat mit Gleichgesinnten über manchen Oldtimer seine Fachkenntnisse unter Beweis gestellt, so dass hie und da eine angeregte Diskussion entstand. In der Zwischenzeit kamen immer mehr Fahrzeuge dazu, edle Handdruckspritzen und andere Feuerwehr-Raritäten füllten den Platz. Als es Mittag wurde und der Magen anfing zu knurren, bestellten wir zum Essen das Festmenü (Steak, Kräuterbutter, Pommes-Frites mit gemischten Salat). Das Dessert war aber nur für Schleckmäuler bestimmt (Fabio und Enzo)! Selbstverständlich wurden die Kosten für das Mittagsessen für alle Teilnehmer durch den Verein übernommen. Der Verein Thunstetten/Bützberg bot während der Mittagspause eine Showeinlage mit einer alten Militärspritze und forderte die anderen Vereine auf, sie sollen sich auch nicht scheuen und mit ihren Spritzen auch einmal den Tartanplatz bewässern. Die Einheimischen blufften ein bisschen und sagten, sie hätten das Nachbardorf informiert, dass dieses nun ein bisschen Wasser erwarten würde, wenn sie ihre Spritze auf Hochtouren laufen liessen. Während die einen ihre Motorspritzen vorführten und die andern sich beim Wasserpumpspiel engagierten, sassen wir in der Wirtschaft und amüsierten uns mit Zusehen. Doch die Bützberger verlangten auch von uns eine Vorführung der Motorspritze. Joe war damit nicht ganz einverstanden und winkte zunächst ab, doch Werner liess sich sofort davon überzeugen, holte den Benzinkanister aus dem Mowag und füllte den Treibstoff in den Tank. Schlussendlich liess sich dann auch Joe überreden, auch wenn er nicht daran glaubte, dass die Spritze wirklich laufen würde - schlussendlich probierte er es doch. Die Spritze lief nicht an, etwas stimmte nicht, Werni und Joe bekamen es raus und probierten erneut und plötzlich fing sie an zu laufen. Die Leute, die ganz verdutzt ins Surseer Lager schauten und auch in Scharen zu unserem Parkplatz kamen, hörten einen wunderbaren Klang, der Motor lief, und es war mit Bestimmtheit der schönste Motorenklang aller Spritzen an diesem Treffen. Man hatte das Gefühl, ein V-12 6.0 Liter Ferrari würde durch Bützberg dröhnen, es war ein Ohrenschmaus!!!! Die „Grossmutter“ wurde auf den Rasen geschoben, um vorgeführt zu werden. Und nun konnte die Bützberger Feuerwehr nicht nur ins Nachbardorf telefonieren um Wasseralarm zu schlagen, nein, nun konnte sie in den Kanton Luzern anrufen, um diese dort zu warnen. Die Motorspritze und unsere gut eingespielte Mannschaft überzeugten auch die Zuschauer und verdienten einen kräftigen Applaus. Der Tag ging allmählich zu Ende, Werni Hurschler half den anderen Vereinen deren Spritzen zu bedienen, Enzo machte noch etwas Werbung für unseren Verein und verkaufte unzählige Caps und Aufnäher an die Oldtimer-Fans, Fabio war sonst schon etwas müde und träge und hielt sich gegen Ende des schönen Tages lieber etwas im Schatten auf. Seppi machte ein gutes Bild, indem er vor unserem Mowag stand und Jimmy und Joe probierten sich beim Wasserspiel, das sie aber leider nicht für sich entscheiden konnten. Schliesslich wurde um ca. 16.15 Uhr die Heimfahrt in Angriff genommen und Werni Hurschler führte uns zum Tagesabschluss noch an jene Orte, die wir und auch andere Leute bestimmt noch nie zu Gesicht bekommen haben. Im Restaurant Rössli in Mauensee gönnten wir uns noch eine Erfrischung und dann war der gelungene Oldtimerausflug endgültig zu Ende.......und mein Gott, waren wir alle geschlagen und müde. Bericht: Silvan Brun |